Ich kam mit 11 Jahren aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland. Kurze Zeit später fand ich mich auf einer Hauptschule wieder. Die Schule machte mir keinen Spaß, so war ich dort ein sehr seltener Gast. Zwei Tage vor meinem 17. Geburtstag wurde meine Schulkarriere unterbrochen. Ich bekam ein Abgangszeugnis mit einem Durchschnitt von 4,3 nach Klasse 8 in die Hand gedrückt und wurde angewiesen, mich beim Arbeitsamt zu melden.

Mein Arbeitsvermittler sah für meine Zukunft keine Perspektiven. Er bestand auf eine Arbeit im Straßenbau, auf die ich mich allerdings nicht einließ. Nach einer hitzigen Diskussion verließ ich seinen Raum und meldete mich gegen seinen Willen bei der Abendrealschule an.

Auch die Abendrealschule machte mir keinen Spaß. Zusätzlich setze mir meine Lese- und Rechtschreibschwäche enorm zu. In jedem Diktat war mir meine Sechs sicher. Allerdings sah ich für mein Leben keine Alternativen und schließlich war es ja auch meine eigene Entscheidung. Also gab ich mir Mühe und schleppte mich jeden Tag aufs Neue hinter die Schulbank.

Doch eines Tages begannen meine Augen zu leuchten. Im Fach "Lernen lernen" stellte die Lehrerin uns eine Gedächtnistechnik vor. Mit Hilfe dieser Technik gelang es mir sofort, mir 20 neue Begriffe in der vorgetragenen Reihenfolge zu merken und wiederzugeben. Begeistert ging ich nach Hause und suchte im Internet nach Büchern zu verschiedenen Lerntechniken. Dabei eröffnete sich mir plötzlich eine absolut neue Welt. Es war die Welt der Ratgeber. All die Bücher winkten mit unglaublichen Versprechen, mir den Weg zu meiner Berufung zu weisen. Ich war mir sicher, endlich eine Anleitung für ein Leben in Glück und Erfüllung gefunden zu haben.

"Grenzenlose Energie", "Die Macht Ihres Unterbewusstseins. Affirmationen für Glück und Erfolg", "The Secret - Das Geheimnis" - Titel wie diese zogen mich magisch an. Doch je mehr ich las, desto dümmer erschien ich mir. Die Bücher versprachen ganz eindeutig eine schnelle Veränderung meiner Situation und den Durchbruch zum Glück. Es klang doch alles so einfach und schlüssig und dennoch klappte in meinem Leben absolut nichts. Ich steigerte mich immer weiter in die Suche hinein und begann in die Kirche meiner Eltern zu gehen, da auch die Kirche mir ein glückliches und erfülltes Leben versprach. Ich hoffte, dass die Führung Gottes mir den Weg weisen und mein Leben endlich zum Erfolg und Freiheit führen würde.

Das Studium von religiösen und esoterischen Büchern sowie zahlreichen Ratgebern setzte mich unter einen extremen Druck. Ich war mir sicher, schon längst erlöst, glücklich und erfolgreich sein zu müssen. "All die Bücher haben es mir doch versprochen. Die Autoren konnten sich nicht irren.", dachte ich mir. "Der Fehler liegt definitiv bei mir. Irgendetwas muss ich falsch machen. Aber wo liegt der Fehler? Wen kann ich fragen?" Das Studium weiterer Bücher erschien mir als der einzig sinnvolle Weg.

Das Leben wurde zu einer immer größeren Last. Mittlerweile war ich dabei, mein Abitur nachzuholen und plante danach zu studieren. Eine sinnvollere Tätigkeit für meine Zukunft fiel mir trotz der Erfolgsratgeber einfach nicht ein. Ich las zwar immer davon, wie einfach es sei, ein erfolgreicher Unternehmer, ein Adler, ein wahrer Gewinner zu sein, lebte jedoch ein recht beschränktes und unglückliches Leben.

Wenn ich von der Schule nach Hause kam, war ich so erschöpft, dass ich erst eine Stunde Schlaf brauchte, um mich zu erholen. Danach setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch und studierte meine Bücher. Zusätzlich engagierte ich mich als Jugendleiter und Laienprediger in meiner Kirche, handelte an der Börse und setzte mich mit dem Networkmarketing auseinander. Ich wollte endlich der Übermensch aus den Büchern sein. Tatsächlich litt ich unter sozialen Ängsten und fühlte mich bei meinen Tätigkeiten permanent überfordert. Der Erfolgsdruck zerfraß mich von innen.

In meinem Kopf herrschte Chaos. Mein starkes Bedürfnis nach einem authentischen, natürlichen Leben und einem tiefen Verständnis für die Welt stand in einem klaren Widerspruch zu dem, was ich erlebte. Ich meinte um mich herum Oberflächlichkeit, Ignoranz und Machtstreben zu beobachten, doch alle nannten es Erfolg, Bildung und Selbstverwirklichung. Ich fühlte mich verloren. "Was ist die Wahrheit? Was ist Realität? Wie sieht die Welt wirklich aus?" Diese Fragen kreisten immer und immer wieder in meinem Kopf. Ich war voller Widersprüche und Konflikte und verstand weder mich noch die Welt.

Um den Konflikt zwischen meiner Innen- und der Außenwelt zu minimieren, zog ich mich zurück und versuchte, alle Kontakte mit meinen Mitmenschen zu meiden. Ich hatte den Eindruck, im Nebel zu schweben, konnte mich kaum noch konzentrieren und bekam Angst, Auto zu fahren. Damals wusste ich nicht, dass dieser Zustand einen Namen hat: Depression. Ich konnte mich nicht in der Welt einordnen, war voller innerer Konflikte und hatte Minderwertigkeitskomplexe. Dabei war ich ganz sicher nicht krank. Trotz meiner damaligen Verwirrung verstand ich, dass meine Lebensqualität eine natürliche Folge meiner begrenzten Weltanschauung war.

An diesem Tiefpunkt meines Lebens war ich 23 und bereits fünf Jahre auf einer gezielten Suche nach Glück und Erfüllung. Ungeachtet meiner Lese- und Rechtschreibschwäche hatte ich bis dahin bereits über 200 Ratgeber gelesen und eine Vielzahl an Hörbüchern gehört. Langsam fingen meine Gedanken an, sich zu ordnen, sodass ich festeren Boden unter meinen Füßen bekam. Ich stand zwar immer noch unter einem starken Erfolgsdruck, begann jedoch einige einfache Sachen zu begreifen und mein Leben immer mehr an realitätstauglichen Prinzipien auszurichten. Meine Lebensqualität wendete sich langsam, aber sicher ins Positive und auch mein psychischer Zustand wurde stabiler. Es warteten zwar noch große und harte Lehren auf mich, doch nun war ich voller Energie und für die Herausforderungen des Lebens bereit.

Heute führe ich ein absolut glückliches und erfülltes Leben. Dabei bin ich weder reich, noch habe ich immer Spaß. Ich empfinde mich als einen gewöhnlichen Menschen ohne herausragender Begabung. Ich hätte weder Schauspieler noch Musiker oder Fußballer werden können. Ich lebe ein natürliches Leben und genieße jeden Augenblick. Ich lebe mein Leben, das Leben von Artur Dreiling, einer Persönlichkeit, einem Menschen mit Herz.

Regelmäßig treffe ich Menschen, die auf der Suche nach einem glücklichen und erfüllten Leben sind. Sie spüren, dass das Leben mehr zu bieten hat als das, was sie haben. Sie wollen das Leben verstehen, sehnen sich nach innerem Frieden und funktionierenden Lösungen für ihre Probleme. In der Hoffnung fündig zu werden, schließen sich die einen einer Religion an, die anderen lesen Ratgeber, bemühen sich um esoterisches Wissen oder tun alles zugleich. Doch trotz ihrer intensiven Suche drehen sie sich im Kreis. Sie landen in denselben Sackgassen und kommen genauso schleppend voran, wie ich zu Beginn meiner Reise.

Also habe ich mich entschieden, aus meiner Erfahrung zu berichten und das Wissen zu teilen, das mir persönlich sehr gefehlt hat. Es handelt sich nicht um weise und alleingültige Ratschläge, die alle Probleme der Menschheit lösen können. Vielmehr ist es ein maximal authentischer und offener Ausdruck meiner inneren Welt. Denn ich glaube, dass wir nicht aus abstrakten Ratschlägen und geschönten Geschichten, sondern aus praktischen und natürlichen Beispielen lernen können. In Videos, Onlineschulungen, Blogbeiträgen etc. biete ich dir einen tiefen Einblick hinter die Kulissen meines Lebens an. Du wirst meine Denkfehler verstehen und meine individuellen Antworten auf die mich quälenden Fragen kennenlernen. Doch sie sind nicht als Idealratschläge, sondern als Anregungen und Baumaterial für deine persönlichen Antworten gedacht. Folge meinen Gedanken, doch übernehme sie nicht. Finde deine individuelle Persönlichkeit und gestalte deinen eigenen Weg.